Agilität und Zufriedenheit der Mitarbeiter

15% aller Mitarbeiter in Deutschland haben bereits innerlich gekündigt und Schaden somit direkt oder indirekt ihrem Unternehmen. 71% haben eine geringe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber und werden sich wahrscheinlich nicht aus dem Fenster lehnen um den Erfolg des Unternehmens voran zu bringen. Und an diesen Zahlen hat sich seit 17 Jahren nichts geändert.

Die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von innerer Kündigung beliefen sich im Jahr 2018 auf eine Summe zwischen 77 und 103 Milliarden Euro.

Soweit die Ergebnisse der Gallops Studie zum Engagement in Deutschland.

Klingt schon so als ob sich daran mal etwas ändern sollte, oder? Die gute Nachricht ist: es ist nicht nur möglich, sondern es liegen mittlerweile viele Erfahrungswerte und Praktiken vor die sich seit über 50 Jahren bewährt haben.

Interessanterweise spielt bei den Ergebnissen der letzten Gallops Studie die Agilität in den Unternehmen eine maßgebliche Rolle beim Engagement. Denn der Unternehmenserfolg, die Zukunftsfähigkeit und die Kundenzufriedenheit spielen natürlich auch eine große Rolle dabei, daß Mitarbeiter hinter ihrer Organisation stehen. Erwiesenermaßen sind das alles mittelfristige Effekte eines agilen Mindsets.

IN AGILEN UNTERNEHMEN BESITZEN MEHR MITARBEITER/INNEN EINE HOHE EMOTIONALE BINDUNG

Fasst die Hälfte der oberen 15% aller engagiertesten Mitarbeiter arbeitet in agilen Unternehmen und immerhin 22% davon in teilweise agilen Organisationsformen. Es scheint also einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Agilität in Unternehmen und der Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu geben. Soziokratie 3.0 hat in seinem Leitfaden viele konkrete Formate und Muster um Organisationen jeder Größe bei der „Agilisierung“ zu Unterstützen.

Die StepStone Studie über Glück am Arbeitsplatz zeigt weitere eindeutige Zusammenhänge zwischen glücklichen Arbeitnehmern und einigen Wettbewerbsvorteilen: mehr Engagement, Kreativität und Innovation, geringerer Personalumschlag, weniger Fehlzeiten und eine effektivere Rekrutierung neuer Mitarbeiter.

StepStone Empfiehlt den Fokus auf Führungskompetenzen zu legen um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen: Respektvoller Umgang, ein immer offenes Ohr, Wertschätzung und eine gute Work-Life Balance sind die Stellschrauben in klassisch geführten Unternehmen.

Was in dieser Studie nicht erwähnt wird, ist dass bei einer Ausrichtung an einer agilen Unternehmenskultur mit Selbstorganisation all diese Faktoren automatisch eine Rolle spielen.

Zusätzlich zur hohen Mitarbeiterbindung, einem erhöhten Engagement und einem kreativen Arbeitsklima kommen noch die direkten Marktvorteile der agilen Haltung: schnelle Anpassungsfähigkeit auf Marktänderungen und Trends, höhere Kundenzufriedenheit und Bindung, und der Performance steigernde Lerneffekt. Nicht nur die Produktivität der einzelnen Teams wird durch eine Lernkultur gesteigert, sondern auch die Unternehmenskultur generell kann durch eine offene Lernkultur so mitgestaltet werden, dass wenn ein Mitarbeiter anhaltend nicht zufrieden ist, es auf ihn direkt oder andere einzelne Personen zurückzuführen ist.

Gute Führungskräfte können dafür natürlich auf Werkzeuge aus der agilen Praxis, wie Retrospektiven zurückgreifen. Allerdings sollten sie im weiteren Schritt auch das Feedback der Mitarbeiter berücksichtigen und Veränderungen im Verhalten, Projektmanagement oder der Unternehmensstruktur umsetzen.

Noch schneller, agiler und ohne personellen Flaschenhals geht das mit agilen Werkzeugen aus dem Methodenkoffer der Soziokratie 3.0: Organisationstreiber und Steuerungsmeetings. Ähnlich wie beim Lean Ansatz sind hier alle Mitarbeiter konstant dazu angehalten die Organisation zu optimieren und zum Beispiel Schwachstellen im Arbeitsablauf zu korrigieren.

Wer mit diesen Methoden arbeitet und die agile Praxis nicht nur auf die Produktion beschränkt, sondern auf die gesamte Organisationsentwicklung anwendet, wird mittelfristig automatisch engagierte und verantwortungsvolle Mitarbeiter dazu bringen an einem Strang zu ziehen.

Laut Gallops kommt es nicht nur auf agile Systeme und Prozesse an, sondern vor allem auch auf ein “agiles Mindset”. Mainstream Studien wie diese und Literatur wie Reinventing Organisations von Laloux beschränken sich dabei auf weiche Faktoren und Phänomene:

ACHT KOMPONENTEN AUF DIE ES ANKOMMT, UM AGILITÄT ZU FÖRDERN (nach Gallops 2018)

  • Kooperation
  • Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung
  • Fehlerkultur
  • Empowerment
  • Förderung neuer Technologien
  • Simplizität
  • Wissensaustausch
  • Innovationsoffenheit

Bei der Umsetzung dieser Ideale tappen die meisten Unternehmen und sogar deren Berater jedoch häufig leider im Dunkeln. Trial & Error mit einer Lernkultur sind dabei schon ein guter Ansatz. Ohne eine Lernkultur, das heisst ohne Formate und Methoden die sicher stellen, das man aus den Fehlern lernt und diese nicht wieder vorkommen, ist es gar keine gute Idee! Hierbei helfen die S3 Pattern von Retrospektiven und Review Meetings. Beide kann ich natürlich gerne für euch moderieren.

Ganz konkret bietet der agile Methodenkoffer von Soziokratie 3.0 dabei praktische Hilfestellung. Er hält eine Vielzahl von Abläufen, Praktiken und Organisationsstrukturen bereit, um für das eigene Unternehmen, Team oder eine aktuelle Situation die passenden Muster auszuwählen.

Um die agilen Effekte von Zufriedenheit und Produktivität zu steigern eignen sich zum Beispiel: effektive Meetings, schnelle Entscheidungsfindung mit Konsent, Fehlerkultur durch Reviews, Kooperation durch die moderierten Abläufe und Empowerment durch Einwände und Treiber.

Hierbei handelt es sich zwar oberflächlich um einfach anzuwendende Strukturen und Prozesse, allerdings entwickeln alle Beteiligten durch deren Anwendung zunehmend eine agile Haltung, die früher oder später deutlich zu spüren ist und sich auf alle Mitarbeiter und damit auch auf das gesamte Unternehmen auswirkt. Am Anfang sind die Praktiken sicherlich noch sehr ungewohnt und anders, aber es lassen sich damit relativ bald spürbare Verbesserungen erzielen.

 

Bei der Auswahl der passenden Muster für Euer Unternehmen und deren Einführung stehe ich Euch gerne zur Seite entweder ich komme direkt zu euch, oder wir machen das ganze virtuell „remote“ als coaching. Kontaktiert mich einfach.

 

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